Der Kampf gegen das kapitalistische System muss immer mit dem Kampf gegen das Patriarchat verbunden sein – Schließt euch dem feministischen Block auf der revolutionären 1. Mai-Demonstration an!
Wir Frauen haben ein doppeltes Interesse für eine andere Welt zu kämpfen. Neben der Ausbeutung durch unsere Arbeitgeber:innen sind es immer noch wir Frauen, die den Großteil der Haus-, Sorge-und Erziehungsarbeit leisten. Wir Frauen sind es also, die dazu gedrängt werden, Kinder zu gebären und die tägliche Arbeitsfähigkeit der Arbeiter:innen wiederherzustellen. Es sind diese Verhältnisse, die uns in Teilzeit, Minijobs und prekäre Arbeitsverhältnisse drängen, uns in die finanzielle Abhängigkeit von unseren (Ehe-)Männern zwingen und uns in Altersarmut treiben. Jede fünfte Frau ist von Altersarmut bedroht, nachdem sie ein Leben lang unermüdlich in der Lohnarbeit und zu Hause geackert hat.
Patriarchat und Kapitalismus sind eng miteinander verbunden und stärken sich gegenseitig. Die vorherrschenden binären Rollenbilder und die geschlechtliche Arbeitsteilung sind kein Zufall, sondern historisch gewachsen. Diese patriarchalen Strukturen prägen die Gesellschaft bis heute und führen zu verschiedensten Formen von Gewalt: ökonomische Gewalt, psychische Gewalt, Sexualisierung des Körpers, Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung bis hin zu körperlicher Gewalt. Die Spitze der Gewalt: Femizide. Der Mord an Frauen, weil sie Frauen sind. Im Jahr 2024 wurden 360 Frauen von ihrem (Ex-)Partner getötet.
Das sind keine „Ehrenmorde“ oder „Familiendramen“, wie sie von der bürgerlichen Presse verharmlost werden. Es ist die grausame Realität systematischer Gewalt gegen Frauen. Eine der perfidesten Formen von Gewalt gegen Frauen ist die Entmenschlichung des weiblichen Körpers durch Prostitution. Frauen werden durch die ökonomischen Verhältnisse in die Prostitution getrieben, verkauft und verschleppt. Hamburg gilt als Hochburg der Prostitution in Deutschland. Frauen werden wie Objekte in Schaufenstern ausgestellt, auf der Straße verkauft und vergewaltigt. Prostitution ist ein System, in dem Zuhälter sich am Missbrauch von Frauen bereichern und Freier glauben, ein Recht auf Sex zu haben und den Körper einer Frau kaufen zu können. Bürgerliche Feminist:innen verschleiern diese Verhältnisse, stellen Prostitution als sexuelle Selbstbestimmung und einen Job wie jeden anderen dar. Dieser bürgerlichen Heuchelei stellen wir uns entgegen und sagen: Prostitution ist Gewalt und Freier sind Täter!
Mit dem Rechtsruck und der Hetze hat auch die strukturelle Gewalt gegen queere Menschen eine neue Dimension erreicht. Um die patriarchalen Strukturen aufrechtzuerhalten, wird jede Abweichung von den binären Geschlechterrollen unterdrückt und jeder Erfolg im Kampf um Selbstbestimmung soll schnellstmöglich zerschlagen werden. Queere Menschen werden zum Feindbild erklärt, da sie allein durch ihre Existenz die vorherrschenden Geschlechterrollen von „männlich“ und „weiblich“ in Frage stellen.
All das ist nur ein Bruchteil des ausbeuterischen und menschenverachtenden Systems, in dem wir leben.
Ein System, das uns Frauen und Queers tagtäglich unterdrückt und in dem wir niemals frei sein werden!
Wir stehen Seite an Seite mit allen Unterdrückten. Als diese müssen wir uns zusammenschließen und uns gegen dieses System organisieren!
Wir kämpfen für eine Welt, in der wir selbst über unseren Körper bestimmen können. Für eine Welt, die solidarisch aufgebaut ist, in der Sorgearbeit als kollektive Aufgabe gesehen wird und niemand allein gelassen wird.
Eine bessere Welt ist möglich!
Nur gemeinsam können wir uns befreien.
Wir haben eine Welt zu gewinnen!
